Das Gegenteil von dem, was ist,
wäre sicher auch nicht besser.
Dann wäre zwar alles andersrum;
vielleicht manchmal nicht ganz so dumm,
doch jegliche Erinnerung,
egal wie schön sie jetzt noch ist,
wäre plötzlich ein Vergesser.
Wenn alles mal andersrum wäre,
egal, wie lange jetzt alles ist,
wäre auf einmal, was noch endlich,
deswegen letztlich verständlich,
dann ja urplötzlich unendlich,
was zur Minderung der Schwere
letztendlich Hinderung ist.
Mal angenommen, alle wüssten
was gut und wahr und richtig ist
dann wär‘ Gesellschaft langweilig
Gedanken niemals zweigleisig
und Denken nicht mehr freigeistlich.
Man wird dann tun, was alle müssen
weil’s gut und wahr und richtig ist.
Und dann, wenn alle gleichermaßen
gleiche Wahrheit, gleiches Ziel
mit Tempomat geteerten Bahnen
folgend Formationen fahren,
auf Rennbahnen Siegesfeiern planen,
merkt irgendwer: das sind Feldstraßen
– für die Achsen viel zu viel –
voll Schlaglöcher.
Ein Trauerspiel.
(Dezember 2024)